Die Pottkieker

Alles in trockenen Tüchern: Die richtige Pflege von Gebrauchskeramik

Anno Stock • 10. November 2025
blaue Kuchenplatte / blauer Pizzateller aus Steinzeug mit Zitronen und Limetten darauf, die für die Sauberkeit und Reinigung von Gebrauchskeramik stehen

Ob beim Sonntagsfrühstück oder beim Abendessen mit Freunden – Gebrauchskeramik begleitet viele schöne Momente im Alltag. Damit Lieblingsstücke aus Steingut, Porzellan oder Steinzeug lange Freude bereiten, spielt die richtige Keramikpflege eine entscheidende Rolle. Von einfachen Tipps zum Keramik-Reinigen über bewährte Hausmittel bis zu speziellen Hinweisen für die Porzellan- oder Steinzeug- sowie Steingut-Pflege: Wer auf eine schonende Reinigung in Entsprechung zum jeweiligen Material und den passenden Umgang achtet, erhält die Schönheit und Funktionalität seiner Gebrauchskeramik dauerhaft. Und so bleibt das Lieblingsgeschirr nicht nur alltagstauglich, sondern überzeugt auch nach Jahren noch durch Glanz und Beständigkeit.

Warum ist die Keramikpflege wichtig?


Keramikgeschirr sieht nicht nur schön aus, sondern hält auch viel aus. Trotzdem braucht es Aufmerksamkeit. Jede Keramikart – Porzellan, Steingut oder Steinzeug – besitzt eigene Eigenschaften. Wer die Unterschiede kennt, kann Schäden vermeiden und die Lebensdauer verlängern. Und das sind die wichtigsten Keramikarten im Überblick:


Keramikart Eigenschaften
Porzellan sehr hart, dicht, meist weiß, pflegeleicht und spülmaschinengeeignet
Steinzeug robust, wasserundurchlässig, glatte Oberfläche, säureresistent
Steingut porös, stoßempfindlich, braucht eine Glasur, ist aber auch meist günstiger


Diese Pflegehinweise gelten allgemein


Regelmäßige Pflege hält Keramik hygienisch und schön. Warmes Wasser reicht meist aus, um Speisereste zu lösen. Weiche Schwämme oder Mikrofasertücher vermeiden Kratzer. Ein Spritzer pH-neutraler Reiniger entfernt Fett, ohne die Glasur anzugreifen. Nach dem Reinigen sollte man das Geschirr kurz mit klarem Wasser nachspülen. Anschließend hilft gründliches Abtrocknen mit einem weichen Geschirrtuch, um Kalkflecken oder Wasserstreifen zu verhindern. Auf diese Weise bleibt die Oberfläche der Keramik dauerhaft schön. Wobei es da noch einen wichtigen Unterschied gibt …


 

Pflege nach Material: Auf die Machart kommt es an


  • Porzellan: Porzellan ist hart, dicht und weitgehend pflegeleicht – wenn auch nicht bruchsicher. Die meisten Stücke eignen sich problemlos für die Spülmaschine. Dekore, Goldränder oder handbemalte Oberflächen bleiben beim händischen Spülen mit lauwarmem Wasser und mildem Spülmittel jedoch länger schön. Bitte keine kratzenden Schwämme oder harten Bürsten verwenden!


  • Steingut: Steingut ist recht empfindlich und reagiert auf Temperaturschwankungen. Am besten reinigt man es per Hand, um es gleich im Anschluss gründlich abzutrocknen. Unglasierte Stellen dürfen nicht lange feucht bleiben, da sie Wasser aufnehmen. Achtung: Aggressive Reiniger oder langes Einweichen können die Glasur aufrauen.


  • Steinzeug: Steinzeug präsentiert sich robust und weitgehend unempfindlich. Es darf meist in die Spülmaschine, sollte jedoch keinen plötzlichen Temperaturschocks ausgesetzt werden. Bei matt glasierten Oberflächen empfiehlt sich gelegentlich eine Reinigung mit etwas Natron, um Fettfilme zu lösen. Apropos sein Fett wegbekommen …


 

Der richtige Umgang mit Flecken und Verschmutzungen


Flecken auf Keramik entstehen häufig durch farbintensive Speisen oder Getränke. Bei Tee- oder Kaffeerückständen hilft ein Brei aus Natron und Wasser, sanft mit einem weichen Tuch einreiben und abspülen. Eingetrocknete Speisereste lösen sich nach kurzem Einweichen in warmem Spülwasser.


Rotweinflecken oder Verfärbungen durch Gewürze lassen sich mit etwas Backpulver und Zitronensaft entfernen – sofern die Keramik keine säureempfindliche Oberfläche besitzt. (Das erfragt man am besten direkt beim Kauf!) Und Metallabrieb, etwa durch Besteck, verschwindet mit einer speziellen Keramikpolitur oder einer Paste aus Backpulver und Wasser. So bleibt die Oberfläche glatt und glänzend.

 


Umweltfreundliche Pflegetipps für noch mehr Spaß an der Gebrauchskeramik


Mit natürlichen Hausmitteln kann man Keramik schonend und nachhaltig reinigen. Ein Schuss Essig im Spülwasser verhindert Kalkränder ganz ohne Chemie. Alte Zahnbürsten eignen sich gut, um unglasierte Stellen oder Rillen zu säubern. Mit diesen einfachen Mitteln bleibt Keramik sauber – ganz ohne Belastung für Umwelt und Material. Wobei man auch bei der (umweltfreundlichen) Pflege der Keramik nicht alles machen sollte …


 

Diese häufigen Pflegefehler gilt es zu vermeiden


  • Zu starke Hitze,
  • plötzliche Kälte
  • oder scharfe Reinigungsmittel


sind die häufigsten Ursachen für Schäden an der Keramik. Zudem können einige Glasuren empfindlich auf Säuren und Scheuermittel reagieren.


 

Last but not Least: Wissenswertes zu Lagerung und Handhabung


Keramik sollte luftig und trocken lagern. Zwischen den Stücken schützt eine dünne Schicht Filz oder Papier vor Kratzern. Teller und Schalen lassen sich stapeln, doch zu hohe Stapel können Druckstellen verursachen. Gläserne Glasuren reagieren empfindlich auf harte Auflageflächen. Beim Transport schützt eine Polsterung aus Stoff oder Karton vor Abplatzungen. So bleibt auch häufig genutztes Geschirr lange unversehrt.

Und das hier ist das Wichtigste noch einmal kurz und kompakt.


 

FAQ – 9 häufige Fragen und Antworten zur Keramikpflege


  • Wie erkenne ich, ob Keramik bleifrei oder lebensmittelecht ist? Bei neueren Industrie-Produkten steht das meist in den Herstellerangaben oder auf dem Boden des Geschirrs. Für die handgearbeitete Keramik hingegen bekommt man in der Töpferei eine kompetente Auskunft.


  • Ist Keramik mikrowellengeeignet? Bei den meisten Teilen gibt es kein Problem, Golddekor oder Metallverzierungen gehören allerdings generell nicht in die Mikrowelle. Eine Rückfrage in der Töpferei oder am Marktstand lohnt sich aber generell bei jeder Keramik.


  • Kann ich jede Keramik in die Spülmaschine stellen? Auch dies ist fast immer der Fall – die meisten Töpfereien deklarieren ihre Ware schon im Laden oder am Marktstand dementsprechend.


  • Warum werden meine Teller gelblich? Verfärbungen entstehen durch Tee, Kaffee oder Gewürze. Natron oder Gebissreiniger schaffen Abhilfe.


  • Welche Hausmittel eignen sich zur Keramikpflege? Natron, Essig, Zitronensaft oder Backpulver sind natürliche und effektive Reiniger.


  • Wie entferne ich eingebrannte Speisereste? Weiche das Geschirr in warmem Wasser mit Spülmittel ein. Backpulver hilft bei hartnäckigen Resten.


  • Wie entferne ich Kalkflecken auf Keramik?  Mit verdünntem Essig oder Zitronensäure, kurz einwirken lassen und gründlich abspülen.


  • Wie vermeide ich Risse oder Abplatzungen?  Keine plötzlichen Temperaturwechsel, keine kalten Speisen in heißes Geschirr geben und Stoßbelastung vermeiden.


  • Wie lagere ich Keramik am besten? Mit Filz- oder Stofflagen zwischen den Stücken und nicht zu hoch stapeln.

 


Merke? Die Keramikpflege zahlt sich aus!


Mit der richtigen Pflege bleibt Keramikgeschirr lange schön und funktional. Milde Reiniger, sanfte Behandlung und umweltfreundliche Hausmittel schützen Material und Umwelt. Wer auf die Besonderheiten der verschiedenen Keramikarten achtet, hat viele Jahre Freude an seinen Lieblingsstücken.